Großes Interesse an der Volkacher Vogelstimmenexkursion
Auf Einladung des Bund Naturschutz Volkach trafen sich 41 Vogelfreunde am Freibad Volkach, um die Vogelwelt an der Mainschleife am Gesang kennenzulernen. Die stellvertretende Vorsitzende Gerda Hartner freute sich über das Interesse an der Vogelstimmenwanderung und erklärte in ihrer Begrüßung: „Immer mehr Menschen wollen wissen, welche Wildvögel im eigenen Garten oder bei Spaziergängen so wundervoll singen“. Unter der fachkundigen Führung von Dr. Manfred Lang führte die Route am Astheimer Quittenlehrpfad entlang. Der Vogelexperte zeigte den Interessierten, wie sich die einzelnen Vogelstimmen aus dem Gewirr von Vogelrufen und –gesängen heraushören lassen und welche Stimme zu welcher Vogelart gehört. Schnell konnten die Vogelbegeisterten die Stimmen unterscheiden: die lauten und dominanten Strophen der Winzlinge in der Vogelwelt, wie der Mönchsgrasmücke und des Zaunkönigs, aber auch das laute Schlagen des Buchfinks sowie das leise Zwitschern der Heckenbraunelle.
Für die Vogelfreunde war die Wanderung ein Erlebnis. Besonders begeisterte der Vogelexperte mit seiner Fähigkeit, Vogelstimmen ohne fremde Hilfsmittel nur mit dem Mund nachzuahmen. Trotz der natürlichen Strukturen am Astheimer Quittenlehrpfad, wie dichte Hecken neben ungespritzten Streuobstwiesen mit altem Baumbestand, hohes Gras neben von Blättern und Totholz bedecktem Boden, die den Singvögeln ideale Lebensbedingungen mit Schutz und Deckung, Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten, musste Manfred Lang einen Rückgang bei den Vogelarten feststellen. Die Gründe? Liegt es an dem Rückgang der Insekten oder an der mittlerweile starken Trockenheit? Sind es die Nachwirkungen des Hitzesommers im letzten Jahr? Liegt es an den zahlreichen Baumplantagen, die vor Tagen erst gespritzt worden waren. Die zahlreichen Fragen der Teilnehmer konnte der Vogelexperte nicht beantworten, warb aber für die Erhaltung der naturnahen Landschaft ohne den Einsatz von Giften, ohne eine aus Natursicht überflüssige Mulch- und Aufräumtätigkeit, die gerade den Bodenbrütern im Frühling die Deckung rauben und ihre Zahl schrumpfen lässt.
Das Ergebnis von 20 Vogelarten, welche die Gruppe an den Gesängen und Rufen bestimmen konnten, bereitete allen Sorgen. „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, wenn es stiller in der Vogelwelt wird und wir manche Arten gar nicht mehr hören“, betonte der Experte. Sein Appell, dass jeder seinen Beitrag für eine intaktere Natur, ob im eigenen Garten, in der Flur oder im Wald leisten könne, fand bei den Teilnehmern allgemeine Zustimmung.