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Ortsgruppen

Aktuelle Aktionen in Volkach

Vogelfutterspende für Waldkindergarten

Schon das zweite Jahr in Folge hat unsere Ortsgruppe an den Waldkindergarten Volkach Vogelfutter gespendet. Dieses Jahr haben der Förderverein Waldkindergarten und BN zusammengelegt. „Unsere Kinder füllen die drei Futterstationen täglich neu auf, so hungrig sind die Kleiber, Blau- und Kohlmeisen, sagt Lisa Schneider, die Leiterin der Einrichtung. „Und mit Haferflocken und Sonnenblumenkernen kommen alle Wildvögel gut zurecht“, fügt Michael Zwanziger, stellvertretender Vorsitzender und Leiter unserer Jugendgruppe, hinzu. Mögliche gemeinsame Aktionen mit Jugendlichen und Kindergartenkindern wurden für 2022 ins Auge gefasst.

 


BN Volkach setzt sich gegen Baugebiet am Naturschutzgebiet ein

Zusammen mit anderen lokalen Akteuren setzt sich die Volkacher Ortsgruppe dafür ein, dass das Grundstück unmittelbar neben dem ältesten Naturschutzgebiet im Landkreis Kitzingen, durch ein Baugebiet bedroht wird. 

Noch befindet sich das Projekt im Stadtrat. Ein Antrag der Grünen Fraktion auf einen sofortigen Baustopp wurde von der Mehrheit der Stadträte (SPD, FWG, CSU) abgelehnt. Nun warten wir auf die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, bei der auch wir vom BN eine Stellungnahme abgeben werden.

Hier finden Sie das Prospekt mit der näheren Erklärung.

Hier finden Sie das Schreiben des Prof. Dr. Meierott an den Stadtrat

Wenn Sie mit uns in Kontakt treten wollen, melden Sie sich bitte bei: gerda.hartner@web.de


BN unterstützt die Rettung der Eidechsen

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Diese alte Wahrheit gilt besonders, wenn der Boden verdichtet und sämtliches Leben von Tieren und Pflanzen ausgelöscht wird. Der geplante Kreisverkehr, der das Volkacher Industriegebiet Sonnenberg und das Gebiet um Aldi mit der stark befahrenen Straße Richtung Kitzingen verbinden soll, wird die Heimat zahlreicher Zauneidechsen zerstören.

Die Vorsitzende des Bund Naturschutz Volkach Gerda Hartner hatte deshalb Ende September 2020 die Stadträte von Volkach und die Bevölkerung eingeladen, sich vor Ort zu informieren. Der Volkacher Bürgermeister Heiko Bäuerlein, eine Kreisrätin, drei Stadträte und 10 Naturinteressierte kamen und hörten sich an, was Ulrike Geise Geschäftsführerin der PLÖG GbR zur Rettung der Zauneidechsen zu sagen hat, was in diesem Gebiet bereits getan wurde und was noch zu tun ist. Die Biologin erklärte, dass Zauneidechsen gerne in trockenem, sonnigem, offenem Gelände, wie Böschungen, an Waldrändern, auf sandigen Kahlschlägen, Heiden und in naturnahen Gärten leben. Die wechselwarmen Eidechsen seien tagaktiv, sonnen sich gerne auf Steinen und überwintern ab Ende September in Erdhöhlen oder Spalten. Die Reptilien fressen Insekten, Spinnen und Würmer. „Die vorgesehenen städtischen Ausweichflächen müssen als Lebensraum geeignet sein oder so hergerichtet werden, dass die umgesiedelten Zauneidechsen gute Lebenschancen haben“, betonte Geise. Die Zuhörer wanderten vom Gebiet des Kreisverkehrs zu der neuen Heimat der Zauneidechsen. Die Stadt Volkach hat rund 6000 Quadratmeter städtischen Grund für die Umsiedlungsaktion zur Verfügung gestellt und mit Totholz als Versteckplätze und mit sandigen Bodenbereichen angereichert, in denen die Eidechsen ihre Eier gut eingraben können. Die Areale wurden zunächst eingezäunt und Blumen sowie Kräuter für Insekten eingesät, um die Überlebenschancen der umgesiedelten Reptilien zu erhöhen. Ein Wermutstopfen bleibt für die Naturschützer: Die Rückzugsgebiete sind nicht vernetzt. Wenn die Zäune nach einiger Zeit wieder entfernt werden, haben sie weniger Chancen neue Reviere zu besetzen. Ulrike Geise begrüßt die Umsiedlungsmaßnahmen auf der Grundlage der europäischen Fauna- Flora- Habitat- Richtlinie. Denn die Zauneidechsen seien nicht leicht zu fangen. „Es braucht Zeit und Geduld, um die Tiere einzeln zu fangen“, erklärte Anke Camphausen, die die Umsiedlungsaktion umsetzt. Aber die mittlerweile seltenen Tiere seien geschützt und wertvoll für die Artenvielfalt. Für die Vorsitzende Gerda Hartner lohnt sich der Aufwand, um die Biodiversität zu erhalten. Sie dankte den anwesenden Stadträten und Volkacher Bürgern für ihr großes Interesse und die vielen Fragen.


Reges Interesse am richtigen Obstbaumschnitt

Auf Einladung des Bund Naturschutz Volkach trafen sich Mitte Februar 2020 bei sonnigem Wetter 31 Teilnehmer zum Obstbaumschnittkurs auf einer nahe der Stadt Volkach gelegenen Streuobstwiese. Der Vorsitzende Willi Freibott begrüßte die Interessierten und freute sich über das Interesse an einem naturnahen Obstbaumschnitt. Der erfahrene Landschaftspfleger und Naturschützer Erich Rößner stellte sein durchdachtes Schnittsystem vor und zeigte den Teilnehmern die Umsetzung in die Praxis. Der Fachmann betonte, dass der richtige Schnitt zur rechten Zeit die veredelten Obstbäume verschiedenen Alters beim Gedeihen wirksam unterstützen kann. Es sei ein Spagat zwischen der Entwicklung einer gut ausgebildeten, ausgereiften und geschmackvollen Frucht auf der einen Seite und einem gesunden, vitalen und stabilen Baum auf der anderen Seite. Voraussetzung für einen gelungenen Schnitt sei das Verwenden von scharfen Qualitätswerkzeugen, wie einer Säge, einer Schere und einem Messer, mit denen sich glatte gut heilende Schnitte bewerkstelligen lassen. Bevor man schneidet, sei für jeden einzelnen Obstbaum eine eigene Strategie erforderlich. Denn der Baum sollte möglichst wenig verletzt werden und die Früchte trotzdem Licht, Sonne und Luft erhalten. Deshalb sei der Pflanzschnitt so wichtig, der dem frisch eingepflanzten Bäumchen bereits seine Form gibt. Der Landschaftspfleger erklärte, dass er die pyramidenähnliche Form bevorzuge, weil sie die natürliche Baumentwicklung berücksichtige. Beim späteren Erziehungsschnitt würde diese Struktur konsequent weiterverfolgt. Nach dem theoretischen Teil schritt Rößner zur Tat und führte zur Veranschaulichung bei einigen Bäumchen Erziehungsschnitte mit einer stabilen Pyramidenform nach dem Prinzip der „Saftwaage“ durch. Anschließend erhielten vitale Obstbäume einen naturnahen Erhaltungsschnitt. Dabei ging der Fachmann nach dem traditionellen Schnittgrundsatz vor: Zuerst die dürren Äste, dann die kranken und solche, die sich reiben. Bei Biotopbäumen, die bereits vom Specht gezimmerte Bruthöhlen für Singvögel aufweisen, wurde sehr wenig und nur mit dem Ziel geschnitten, den Zusammenbruch der Bäume hinauszuzögern. Die begeisterten Teilnehmer waren sich nach dem zweistündigen Kurs einig: Der richtige Schnitt zur richtigen Zeit kann die Vitalität der Obstbäume stärken und den Früchten zu einem gesunden Wachstum verhelfen. Der wahre Schatz für Mensch und Natur besteht freilich in einer intakten Streuobstwiese.


Streuobstwiesen sind wichtig für die Artenvielfalt

Die Vorsitzende des Bund Naturschutz Volkach Gerda Hartner freute sich über die Resonanz ihrer Einladung, mit dem Fahrrad Mitte September 2020 die BN Grundstücke um Volkach kennenzulernen.

Vom Treffpunkt Busbahnhof Volkach ging es in Richtung Eichfeld zu den Streuobstwiesen des Bund Naturschutz Volkach. Der Ehrenvorsitzende Hans Schneider stellte den Naturinteressierten vor Ort die Eigenarten jeder Wiese, ihre Pflege zum Erhalt der Artenvielfalt und die Historie beim Erwerb vor. „Ob trockener oder feuchter Untergrund, ob lehmig oder sandig- jede Streuobstwiese bietet zahlreichen Tier und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum“, betonte der Naturschützer, auf dessen Initiative viele BN Grundstücke in den siebziger und achtziger Jahren erworben wurden. Voraussetzung für die Entwicklung einer mittlerweile selten gewordenen Insektenwelt sei es, die Bedürfnisse der Arten zu kennen und zu berücksichtigen. Bei wunderschönen Schmetterlingen seien viele Menschen begeistert. Aber bei den Raupen, die auf unterschiedliche Fresspflanzen angewiesen sind, lässt die Begeisterung oft nach. Dabei sei der Falter und die Raupe dasselbe Tier. Der Ehrenvorsitzende machte das an einem Beispiel fest: Das bekannte Tagpfauenauge ist ein Blütenbesucher und sehr oft auf Distelblüten zu sehen. Die Eiablage erfolge an Brennnesseln, von denen sich die Raupen ernähren. Ohne Blüten und Brennnesseln kein Tagpfauenauge als Bestäuber. Gerda Hartner ergriff auf den Streuobstwiesen die Gelegenheit, die Gäste über die Möglichkeiten zu informieren, zum Erhalt der Biodiversität beizutragen. Es müsse nicht eine Wiese sein, auch im eigenen Hausgarten oder auf dem Balkon lasse sich ohne Gift Artenreichtum schaffen.


Bund Naturschutz ist gegen Pläne von Waterwalker in Volkach

Willi Freibott vergleicht die Baupläne der Firma Waterwalker an der Mainlände mit dem Stelzenhotel. Das war 2018 per Bürgerentscheid klar abgelehnt worden. 

In der Diskussion um den Bauantrag der Firma Waterwalker, der ein Gebäude auf Stelzen an der Volkacher Mainlände errichten möchte, meldet sich der Bund Naturschutz (BN) Volkach zu Wort. Dessen Vorsitzender Willi Freibott weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass das Gelände wie das Stelzenhotel im Hochwasser- und Überschwemmungsgebiet des Mains liege. Dort sei gemäß Wasserhaushaltsgesetz ein Bauen strikt verboten. "Aus diesem schwerwiegenden Grund wurde auch 2018 das Stelzenhotel per Bürgerentscheid klar abgelehnt."

Freibott schreibt weiter: "Fassungslos müssen wir zudem feststellen, was ein Wort eines Geschäftsführers wert ist." Am 7. Juni 2018 habe ein runder Tisch im Rathaus stattgefunden, bei dem Herr Schönfelder erklärt habe, dass er im Falle einer Ablehnung des Stelzenhotels von weiterführenden Bauplänen seinerseits absieht.

Nach Meinung des BN "liegen die gleichen Voraussetzungen wie beim Stelzenhotel vor, das 80 Prozent der Bevölkerung ablehnte". Einer Änderung des Bauplanes dürfe deshalb mit Blick auf den Bürgerentscheid nicht zugestimmt werden.

 


Großes Interesse an Volkacher Vogelstimmenexkursion

 

20 Vogelarten an den Gesängen erkannt.

Auf Einladung des Bund Naturschutz Volkach trafen sich 41 Vogelfreunde am Freibad Volkach, um die Vogelwelt an der Mainschleife am Gesang kennenzulernen. Die stellvertretende Vorsitzende Gerda Hartner  freute sich über das  Interesse an der Vogelstimmenwanderung und erklärte in ihrer Begrüßung: „ Immer mehr Menschen wollen wissen, welche Wildvögel im eigenen Garten oder bei Spaziergängen so wundervoll singen“.  Unter der fachkundigen Führung von Dr. Manfred Lang führte die Route am Astheimer Quittenlehrpfad entlang. Der Vogelexperte zeigte den Interessierten, wie sich die einzelnen Vogelstimmen aus dem Gewirr von Vogelrufen und –gesängen heraushören lassen und welche Stimme zu welcher Vogelart gehört. Schnell konnten die Vogelbegeisterten die Stimmen unterscheiden: die lauten und dominanten Strophen der Winzlinge in der Vogelwelt, wie der  Mönchsgrasmücke und des Zaunkönigs, aber auch das laute Schlagen des Buchfinks sowie das leise Zwitschern der Heckenbraunelle.   Für die Vogelfreunde war die Wanderung  ein Erlebnis. Besonders begeisterte  der Vogelexperte mit seiner Fähigkeit, Vogelstimmen ohne fremde Hilfsmittel nur mit dem Mund nachzuahmen. Trotz der natürlichen Strukturen am Astheimer Qittenlehrpfad, wie dichte Hecken neben ungespritzten Streuobstwiesen mit altem Baumbestand, hohes Gras neben von Blättern und Totholz bedecktem Boden, die den Singvögeln ideale Lebensbedingungen mit Schutz und Deckung, Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten, musste Manfred Lang einen Rückgang bei den Vogelarten feststellen. Die Gründe? Liegt es an dem Rückgang der Insekten oder an der mittlerweile starken Trockenheit? Sind es die Nachwirkungen des Hitzesommers im letzten Jahr? Liegt es an den zahlreichen Baumplantagen, die vor Tagen erst gespritzt worden waren?  Die zahlreichen Fragen der Teilnehmer konnte der Vogelexperte nicht beantworten,  warb aber für die Erhaltung der naturnahen Landschaft ohne den Einsatz von Giften, ohne eine aus Natursicht überflüssige Mulch- und Aufräumtätigkeit, die gerade den Bodenbrütern im Frühling die Deckung rauben und ihre Zahl schrumpfen lässt.  Das Ergebnis von 20 Vogelarten, welche die Gruppe an den Gesängen und Rufen bestimmen konnten, bereitete allen Sorgen. „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, wenn es stiller in der Vogelwelt wird und wir manche Arten gar nicht mehr hören“, betonte der Experte. Sein Appell, dass jeder seinen Beitrag für eine intaktere Natur, ob im eigenen Garten, in der Flur oder im Wald leisten könne, fand bei den Teilnehmern allgemeine Zustimmung.  

 


1. Volkacher Reparaturcafe erfolgreich angelaufen

Unser erstes Reparatur-Cafe am letzten Sonntag, den 23.3. im Kath. Pfarrheim ist gut angelaufen! Interessierte Bürger*innen waren aufgerufen, ihre defekten Geräte, Möbel, Kleidungsstücke oder Spielzeuge mitzubringen. Einige ehrenamtliche Reparateure aus der Bürgerschaft hauchten so manchem Teil wieder neues Leben ein: Neben einigen elektrischen Kaffeemaschinen wurden auch Mixer, Handrührer, ein Bügeleisen und eine Kinderbohrmaschine wieder instand gesetzt – gegen eine kleine Spende für uns. Es waren auch außergewöhnliche Geräte wie ein alter Mixer oder ein Massagegerät dabei. Zu besonderer Freude hat das allgemeine „Ah!“ geführt, als ein Gerät wieder funktionierte. Auch an der Nähmaschine gab es viel zu tun: ein wertvoller Wollpullover sollte gestopft werden, eine Leggins hatte ein großes Loch und aus Stoffresten entstand eine Kissenhülle. Dabei steht beim Reparatur-Cafe nicht allein das Reparieren im Vordergrund, sondern die Hilfe zur Selbsthilfe. So kam es, dass ein Besucher mit einem defekten Fernseher im Kofferraum am Helfen Freude fand und es leider versäumte, sein eigenes Gerät richten zu lassen. Über 30 Gäste nahmen die Dienstleistung in Anspruch. Für das leibliche Wohl hatten wir mit Kaffee und Kuchen vorgesorgt. Unseren Vorsitzender Willi Freibott freute besonders „dass das Reparatur-Cafe auch eine soziale Wirkung hat und wir damit die Gemeinschaft stärken“. Dank der gemütlichen Atmosphäre hat sich das Reparatur-Cafe als neuer Bürgertreff allemal etabliert. Das zweite Reparatur-Cafe im Pfarrheim findet am 22. Juni statt, dann mit einem Fokus auf Computerreparaturen. Interessierte Helfer werden gebeten sich bei unserem 1. Vorsitzenden Willi Freibott zu melden (Tel. 09381-4432, willifreibott@web.de)


Geschafft! Über 1 Mio. Unterschriften beim Volksbegehren "Artenvielfalt"!

Endlich - der Weg ist frei für ein besseres Naturschutzgesetz in Bayern, das auch den Bauern viele Chancen und Fördermöglichkeiten bieten wird. 

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass wir uns in einem Wettlauf mit dem Artensterben befinden. Es vollzieht sich auch in Bayern in einem immer rasanteren Tempo. Das Volksbegehren Artenvielfalt verpflichtet die bayerische Staatsregierung per Gesetz, schnell konkrete Maßnahmen zur Rettung der bedrohten Tier- und Pflanzenwelt einzuleiten.  „Seit Jahrzehnten verzeichnen wir ein Massenaussterben der Arten in Bayern. Die Biodiversitätsstrategie der bayerischen Staatsregierung konnte diese Entwicklung nicht aufhalten. Mit unserem Volksbegehren haben wir nicht nur die historische Chance, diesen Trend aufzuhalten, sondern wieder mehr Tiere, Pflanzen und eine attraktive Landschaft in unsere Heimat zurückzuholen“, weiß der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. 

UNTERSTÜTZUNG DURCH VIELE BAUERN

Fast die Hälfte der bayerischen Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Deshalb sind die Bauern die natürlichen Partner des Naturschutzes. Viele Landwirte unterstützen das Volksbegehren bereits aktiv. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und die ökologischen Anbauverbände in Bayern (LVÖ) engagieren sich als Bündnispartner für diese direkt-demokratische Gesetzesinitiative. Das Volksbegehren wird einen gesetzlichen Rahmen schaffen, der zu einem Investitionsprogramm für die Landwirte führen wird. Es stärkt die Bauern dabei, ihrer Aufgabe als Bewahrer der Artenvielfalt und Pfleger der Kulturlandschaft nachzukommen.  „Das Volksbegehren ist ein Volksbegehren für die Bauern. Es sorgt für die dringend erforderliche Ökologisierung der Landwirtschaft, um unsere Böden, die Luft und das Wasser zu schonen und die bedrohten Arten in Bayern zu retten. Dies kommt mit dem Ausbau der Förderprogramme auch den Landwirten zugute, die mehr für ihre Gemeinwohlleistungen gefördert werden sollen“, sagt Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern. 

ABLAUF DES VOLKSBEGEHRENS

Das Volksbegehren ist ein Mittel der direkten Demokratie. Es ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern die Einbringung eines Gesetzesentwurfs in den Bayerischen Landtag. Die erste Hürde ist überwunden: Knapp 100.000 Menschen haben in der ersten Zulassungsphase für das Volksbegehren unterschrieben, im Oktober wurde es vom Innenministerium zugelassen. Nun haben über eine Million Menschen das Volksbegehren Artenvielfalt erfolgreich gemacht. Zum Trägerkreis des Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen! gehören die Ökologisch-Demokratische Partei Bayern (ÖDP), der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), das Bündnis 90/Die Grünen Bayern und der BUND Naturschutz in Bayern. Ein breites gesellschaftliches Bündnis von mehr als 200 Organisationen, Unternehmen, Verbänden und Parteien unterstützten diese direktdemokratische Initiative für ein neues Naturschutzgesetz in Bayern.

KERNFORDERUNGEN DES VOLKSBEGEHRENS

Ziel des Volksbegehrens ist es, Regelungen im bayerischen Naturschutzgesetz zu verankern, die die Artenvielfalt retten. Die Kernforderungen: die bayernweite Vernetzung von Lebensräumen für Tiere; die Erhaltung von Hecken, Bäumen und kleinen Gewässern in der Landwirtschaft; der Erhalt und die Schaffung blühender Randstreifen an allen Bächen und Gräben; der massive Ausbau der ökologischen Landwirtschaft; die Umwandlung von zehn Prozent aller Wiesen in Blühwiesen; die pestizidfreie Bewirtschaftung aller staatlichen Flächen; die Aufnahme des Naturschutzes in die Ausbildung von Land- und Forstwirten.

Bayernweit kämpfen 80 Aktionsbündnisse in den Gemeinden für eine Wende im bayerischen Naturschutz. Alle Interessierten sind aufgefordert mitzumachen. Auf der Website des Volksbegehrens Artenvielfalt www.volksbegehren-artenvielfalt.de findet man die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. 

ERSCHRECKENDE ZAHLEN BEIM ARTENSCHWUND

Wissenschaftliche Studien belegen, dass in Bayern immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden sind. Besonders betroffen sind die Insekten, die unter anderem für das Überleben der Menschheit als Bestäuber von Nahrungspflanzen existenziell wichtig sind. In Deutschland sind rund 50 Prozent aller Bienenarten bestandsbedroht oder bereits ausgestorben, über 75 Prozent aller Fluginsekten sind nicht mehr da und die Bestände an Schmetterlingen vielfach sogar noch stärker zurückgegangen, in einigen Regionen Bayerns teilweise um 70-90 Prozent. Unter anderem in Folge des Insektenschwundes leben in Bayern nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren. Diese dramatische Entwicklung will das Volksbegehren Artenvielfalt stoppen.

 


Veranstaltung zum Thema Postwachstumsgesellschaft fand große Resonanz

Auf Einladung des Bund Naturschutz Volkach fanden sich 150 Interessierte in das Katholische Pfarrheim ein, um die Referentin Dr. Jenny Lay-Kumar, Universität Freiburg, zu erleben. Für den Vorsitzenden Willi Freibott bedeutete es ein Glücksfall, dass es gelungen war, eine hochkompetente Expertin zu einem so aktuellen und brisanten Thema nach Volkach zu  holen. Der BN Kreisvorsitzende Manfred Engelhard betonte in seiner Einführung, dass es wichtig sei, sich nicht von den Problemen der Zukunft lähmen zu lassen oder gar zu kapitulieren. Vielmehr müsste jeder von uns jetzt mehr tun, um die sich abzeichnenden ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Diesen Gedanken nahm die Wissenschaftlerin und Verfechterin des Netzwerks „Wachstumswende“ auf und hob das Motto hervor: „Aktiv sein, statt resignieren, kooperieren statt konkurrieren“. Ziel  unseres Denkens und Handelns müsse es sein, dass genug für alle und für immer da ist. Wohlstand müsse neu definiert werden. Es gebe eben nicht nur das Bankkonto und den Güterwohlstand in Form von Auto, Immobilie, Design Möbel, etc. Der  Wert eines Beziehungs- und Zeitwohlstands würde vor allem in der sogenannten entwickelten Welt häufig viel zu gering eingeschätzt. Wer sich vor lauter Stress wie in einem Hamsterrad fühlt, habe bereits die gesunde Grenze überschritten und bemerke den wahren Wert von Balance und wahrem Wohlstand oft viel zu spät. Einen großen Beitrag zu unserem Verhalten trage unsere Wachstumslogik bei, die Wirtschaftswachstum und Konsum um jeden Preis in den Mittelpunkt stellt. Die Konsequenzen für die Umwelt seien dramatisch: Rohstoffe würden weltweit in wenigen Generationen ausgebeutet. Wasser  und Böden würden mit Chemikalien, Giften, Plastik  und Nitrat verunreinigt. Unsere Luft würde qualitativ immer schlechter. Dazu würden die Schadstoffe von Kraftfahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen, Heizmaterialien stark beitragen und die Atmosphäre aufheizen sowie das Klima verändern. Die Folgen seien bereits sehr deutlich spürbar: Extreme Wetterverhältnisse, lange anhaltende Heiß- und Trockenperioden, Abschmelzen der Gletscher, Auftauen der Dauerfrostkerne in Gebirgen, Stürme mit der Wucht von Orkanen und Tornados, Anstieg des Meeresspiegels und ein beängstigendes Artensterben. „Angesichts dieser Entwicklungen reicht ein bisschen Nachhaltigkeit nicht mehr aus. Wir müssen weg von der bedingungslosen Wachstumsstrategie hin zu einer neuen Denkweise, einem Kulturwandel, sonst benötigen wir für unseren Verbrauch die Ressourcen von drei Erden “, betonte die Wissenschaftlerin. Allerdings müsse der Weg zur  Postwachstumsökonomie demokratisch und in mehreren Schritten erfolgen. Es gelte das richtige Maß zu finden durch Einpreisen von Schäden an Natur und Umwelt, mehr Regionalökonomie, eine vernünftige Entschleunigung, Zunahme an Wohlstand ohne Überproduktion und Übernutzung. Die notwendigen  Anstrengungen, die Zeit und die Überzeugungsarbeit, die jeder aufbringen müsste, würden sich lohnen und könnten tragfähige Brücken in die Zukunft bauen.


Besuch eines Bio-Bauernhofes in Dingolshausen

30.09.2018: Wir besuchten einen Charolais Aussiedlerhof in Dingolshausen!
Artgerechte Tierhaltung suchten und fanden wir auf dem Rinderhof Behringer in Dingolshausen. Rosi Behringer führte unsere Besuchergruppe durch die weitläufige Hofanlage mit offenen Ställen und angrenzenden Wiesen und Hecken. „Wir halten 150 Charolais Rinder. Aber auch vier Pferde, zwei Hängebauchschweine gerettet aus Tierversuchen und zahlreiche Schafe, Ziegen, Puten, Gänse, Enten, Perlhühner sind hier beheimatet und laufen frei herum“, erklärte die Landwirtin. Bei den Rindern handle es sich um eine französische Fleischrasse, die sehr robust sei. Die Mutterkuhhaltung sei jedoch sehr arbeits- und kostenintensiv. Denn die Tiere könnten sich entscheiden, ob sie sich lieber auf Stroh in einem der Ställe aufhalten oder im Freien auf der Wiese die Sonne genießen wollen. Außerdem wirke sich für die Kälbchen die lange Zeit bei ihrer Mutter sehr positiv aus. Der Herdeverbund umfasse ein breites Familien- und Altersspektrum: Omas und Tanten würden der Herde Stabilität geben.  Ein wichtiger Aspekt: Die Tiere würden nur hofeigenes Futter bekommen. Unser Vorsitzender Willi Freibott sprach der Familie Behringer seine Begeisterung und Hochachtung dafür aus, dass das Tierwohl eine besondere Bedeutung bei der Tierhaltung auf dem Charolaishof einnehme und auch für eine möglichst stressfreie Schlachtung gesorgt werde. Der Inhaber Robert Behringer gab den Naturschützern noch drei Wünsche mit auf den Weg: Die Verbraucher sollten Fleisch als hochwertiges Lebensmittel ansehen und wertschätzen. Das Tierwohl sollte vor dem Profit an erster Stelle stehen. Und es sollte mehr Solidarität zwischen den Landwirten herrschen. Der Landwirt brachte es auf den Punkt: „Gefragt, wie ich den Hof zu optimieren gedenke, habe ich geantwortet: Danke, den Tieren geht es bereits optimal. Das mögen und schätzen unsere Kunden in unserem Hofladen in der Ortsmitte von Dingolshausen.“ Wir danken der Familie Behringer sehr für ihr Engagement und der mit Herzblut durchgeführten Hofbesichtigung!


Kinder bauen Insektenhotels beim Ferienpass

August / September 2018: Den acht Kindern stand die Begeisterung ins Gesicht geschrieben: Insekten zu helfen, kann viel Spass machen. Vor allem, wenn man selbst fachkundig unterstützt wird. Unser Vorsitzender Willi Freibott und seine Stellvertreterin Gerda Hartner hatten alles für den Bau der Insektenhotels vorbereitet: Holzgehäuse, Lehm, abgelagerte Holzstücke, hohle Stängel und Draht. Die beiden Naturschützer freuten sich über den Tatendrang der Kinder, die nach kurzer Einweisung bereits Lehm formten und die Löcher für die Niströhren hineinstachen, Stängel in die richtige Länge schnitten und sie gebündelt in die Holzgehäuse steckten. Allerdings gab es auch viel zu beachten: So durften die Bohrungen in die Längshölzer nicht zu dicht nebeneinander gesetzt werden und mussten glatte Innenseiten aufweisen, damit keine Risse entstehen können. Denn Risse im Holz können laut Gerda Hartner die empfindlichen Flügel verletzen, was den Tod der Insekten bedeutet. Oder es können Parasiten in die Brutlöcher eindringen, wodurch der Nachwuchs gefährdet ist. Die Öffnungen von Lochziegeln seien zu groß und können höchstens dazu dienen, Bambusröhrchen aufzunehmen. Der Vorsitzende betonte, dass die große Vielfalt der Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, hohe Ansprüche an die Nisthilfen stellt. Aber der Bau von Wildbienen- Nisthilfen lohne sich. Denn ohne unsere Insektennützlinge sei die Bestäubung vieler Blütenpflanzen in Gefahr. Allerdings seien Wildbienen gerechte Gärten und Landschaften mit einem ungespritzten, breiten Nektar- und Pollenangebot Voraussetzung für das Überleben der wichtigen Lebewesen. Und: Je naturnaher der Garten sei, desto schneller würden sich Wildbienen im Insektenhotel ansiedeln. Die beiden Organisatoren dankten allen, die mitgeholfen haben, den Nachmittag interessant zu gestalten und lobten die Kinder für ihren Eifer und Einsatz. Jedes Kind durfte sein selbst zusammengestelltes Insektenhotel mitnehmen. Wir vom BN haben außerdem noch zwei Kochkurse veranstaltet. Leiterin war ebenfalls unsere Gerda Hartner, die durch ihre frühere Tätigkeit als Hauswirtschaftslehrerin prädestiniert ist für allerlei rund um gutes Essen und dessen Zubereitung. Danke allen Teilnehmern und Lehrer*innen!

 


Erfolgreicher Bürgerentscheid gegen Hotel am Main

Juli 2018: Fast 80 % der Wählerstimmen aus Volkach und seinen Stadtteilen sagen "NEIN" zum geplanten Hotel am Main. Damit mündet fast ein Jahr Arbeit in einen wunderbaren Erfolg. Diese Projekt hat es zu überregionalem Interesse gebracht, schließlich war der Ort Volkach bisher für seine Naturverbundenheit bekannt. Wir wollten es nicht hinnehmen, dass dieser letzte grüne Fleck am Main einem privaten Bauprojekt zum Opfer fallen sollte. Ein über 135 Meter langes und 12 Meter breites Hotel, das im Überschwemmungsbereich und Landschaftsschutzgebiet gebaut werden sollte, hatte Protest der breiten Bevölkerung hervorgerufen. Die Fläche sollte verkauft werden zum ortsüblichen Gewerbegebiets-Preis, anstatt sie als Teil einer geplanten Mainvorlandgestaltung zu sehen. So entstand ein Aktionsbündnis rund um unsere BN-Ortsgruppe, den GRÜNEN Volkach, und der neu gegründeten Bürgerinitiative LAMA Landschaftsschutz Mainschleife. Nachdem eine Unterschriftenübergabe durch unseren Vorsitzenden Willi Freibott beim Bürgermeister im Februar auf Nichtbeachtung stoß, wurde von Vertretern der drei Bündnispartner ein Bürgerbegehren ins Leben gerufen. Schnell fanden sich mit über 1700 Unterschriften mehr als doppelt so viele Befürworter als gefordert, um einen Bürgerentscheid einzuleiten. Am 29. Juli 2018 schließlich entschieden die Volkacher Bürger ganz klar: Die Stadt Volkach solle die Fläche am Main nicht an einen Privatinvestor verkaufen, sondern lieber im Zuge einer naturnahen Umwandlung die Uferpromenade für Einheimische und Gäste attraktiv machen. Der Bürgerentscheid ist ein Jahr gültig - wir bleiben dran und hoffen, die Stadträte beziehen uns künftig besser in ihre Arbeit rund um Bebauungspläne ein.


Großes Interesse an BN-Vogelstimmenwanderung

 

29. April 2018: 47 Vogelfreunde trafen sich am Freibad Volkach, um die Vogelwelt an der Mainschleife am Gesang kennenzulernen. Unser Vorsitzender Willi Freibott freute sich über das Rekordinteresse an der Vogelstimmenwanderung. „Immer mehr Menschen sorgen sich um die Vielfalt in der Vogelwelt und wollen wissen, welche Wildvögel im eigenen Garten so wundervoll singen oder den Spaziergang in der Natur mit ihrem Gesang derart bereichern“, betonte der Naturschützer in seiner Begrüßung. Unter der fachkundigen Führung von Dr. Manfred Lang führte die Route am Astheimer Quittenlehrpfad entlang. Der Vogelexperte zeigte den Interessierten, wie sich die einzelnen Vogelstimmen aus dem Gewirr von Vogelrufen und –gesängen heraushören lassen und welche Stimme zu welcher Vogelart gehört. Schnell konnten die Vogelbegeisterten die Stimmen unterscheiden: die lauten und dominanten Strophen der Winzlinge in der Vogelwelt, wie der  Mönchsgrasmücke und des Zaunkönigs, aber auch das laute Schlagen des Buchfinks sowie das leise Zwitschern der Heckenbraunelle und das Gurren der Hohltaube. Bei nahen Vogelverwandten, wie dem Fitis und dem Zilp Zalp mussten alle besonders aufmerksam sein, um die Unterschiede festzustellen.  Der Experte erläuterte auch die Entstehung unterschiedlicher Akzente, die sich bei derselben Vogelart entwickeln können. Da Vögel ihre Gesänge vom Vater erlernen, könne bei dessen Ausfall der Jungvogel von einem Ersatzvater geprägt werden.  Für die Vogelfreunde war die Wanderung  ein Erlebnis. Besonders begeisterte  der Ornithologe mit seiner Fähigkeit, Vogelstimmen ohne fremde Hilfsmittel nur mit dem Mund nachzuahmen. Nicht selten fielen  selbst Vogelmännchen  auf die imitierten Stimmen herein und hielten den Vogelkundler  für einen Wettbewerber in ihrem Revier. Um den vermeintlichen Rivalen zu vertreiben, kamen die Vögel sehr  nahe an die Gruppe heran und konnten gut beobachtet werden.  Lang lobte die natürlichen Strukturen am Astheimer Qittenlehrpfad. Dichte Hecken neben Streuobstwiesen mit altem Baumbestand, hohes Gras neben von Blättern und Totholz bedecktem Boden würden den Singvögeln ideale Lebensbedingungen mit Schutz und Deckung, Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten. Der Vogelexperte warb für die Erhaltung der naturnahen Landschaft ohne den Einsatz von Giften, ohne eine aus Natursicht überflüssige Mulch- und Aufräumtätigkeit, die gerade den Bodenbrütern im Frühling die Deckung rauben und ihre Zahl schrumpfen lässt.  Mit dem Ergebnis der Vogelstimmenwanderung waren alle zufrieden:  Die Gruppe konnte  die Gesänge von 26 Vogelarten bestimmen. Gleichwohl äußerte der Vogelexperte seinen Eindruck, dass es in den letzten Jahren stiller in der Vogelwelt geworden sei. Manche Arten seien gar nicht mehr zu hören.  Sein Appell, dass jeder seinen Beitrag für eine intaktere Natur, ob im eigenen Garten, in der Flur oder im Wald leisten könne, stimmte alle sehr nachdenklich.


Jahreshauptversammlung mit Wahl des neuen Vorstandes

13. April 2018: Unsere Jahresversammlung stand unter dem Motto „Naturlandschaft an der Mainschleife bewahren“.
 
Außerdem trafen wir uns im katholischen Pfarrheim Volkach, um einen neuen Vorstand zu wählen. Für vier Jahre wurden einstimmig gewählt: zum Vorsitzenden Willi Freibott, zur stellvertretenden Vorsitzenden Gerda Hartner, zur Schriftführerin Anita Wagenhäuser, zum Kassenwart Arthur Fuchs, zu Beisitzern Ehrenvorsitzender Hans Schneider, Andrea Rauch, Peter Kirchner, Erich Helfrich.
 
Der Geschäftsstellenleiter der BN-Kreisgruppe Kitzingen Klaus Petter brachte es beim Thema Insektenrückgang auf den Punkt: „Zuerst stirbt die Biene, dann der Mensch“. Sein Credo: „Wenn wir die Landschaften für Bienen und andere nützliche Insekten nicht wieder lebensfreundlicher gestalten, werden wir zu bestäubungsfreien Zonen kommen.“ Für den passionierten Imker wird die Entwicklung immer paradoxer: Auf der einen Seite würden die natürlichen Lebensräume vernichtet, indem die Landschaft immer schneller zubetoniert werde. Die natürlichen Strukturen wie Hecken und Streuobstwiesen seien vielerorts auf winzige Flecken reduziert und die Felder mit Insektengiften, Herbiziden gegen Pflanzen und Fungiziden gegen Pilze zu weitgehend naturfreien Monokulturen verändert worden. Diese Giftmischungen seien nicht tödlich für die Bienen, sondern machten sie orientierungslos, vergleichbar mit der Demenz beim Menschen. Effizienz stehe in der Landwirtschaft im Fokus, denn Lebensmittel sollen immer billiger erzeugt werden. Auf der anderen Seite hätten wir uns in den letzten Jahrzehnten an die Überproduktion und Exportabhängigkeit in der Landwirtschaft auf Kosten der Natur gewöhnt. Petter appellierte an die Politiker, mit einer gezielteren und besseren Agrarförderung den Landwirten zu helfen, wieder Erhalter der Artenvielfalt zu werden.
 
Der Leiter der BN Kindergruppe Michael Zwanziger betonte, dass er Landwirten anbiete, die Todesrate von Eidechsen und Amphibien bei der maschinellen Pflege von Gräben und Hängen zu reduzieren. Mit der Kindergruppe würde er vor der Mahd die Tiere verscheuchen und so vor dem sicheren Tod retten.
 
Ebenfalls um die Rettung der Natur ging es beim Bericht von Björn Schotta. Der Vorsitzende des Vereins zum Erhalt der Nordheimer Au erklärte, dass sich der Nordheimer Gemeinderat und immer mehr Nordheimer Bürger gegen den Sand- und Kiesabbau in der Nordheimer Au aus guten Gründen aussprechen würden.
 
Um die Bewahrung der Natur und des Landschaftsbilds der Stadt Volkach ging es Elmar Erhard, Vorsitzender der vor kurzem gegründeten Initiative LAMA Landschaftsschutz Mainschleife. Sein Bericht umfasste die Auswirkungen eines zwölf Meter hohen Hotels auf Stelzen direkt am Main im Landschaftsschutz- und Überschwemmungsgebiet, das seit Generationen von der Bebauung aus guten Gründen freigehalten worden sei. Die Initiative habe ein Bürgerbegehren gegen die Überlassung der städtischen Grundstücke an den Investor und den Hotelbau initiiert und sammle In Volkach und Eingemeindungen Unterschriften. 


Der richtige Obstbaumschnitt - weniger ist oft mehr.

10.02.2018: Auf unsere Einladung trafen sich trotz frostigen Wetters 12 Teilnehmer zum Obstbaumschnittkurs auf einer nahe der Stadt Volkach gelegenen Streuobstwiese. Unser Vorsitzender Willi Freibott freute sich in seiner Begrüßung über das Interesse an dem gut durchdachten Schnittsystem des erfahrenen Landschaftspflegers Erich Rößner. Zeige es doch, dass alte, ökologisch sehr wertvolle Obstbaumsorten auf Streuobstwiesen oder in Gärten noch vorhanden seien. Zwar benötigten Bäume zum Wachsen nicht den Menschen, aber bei veredelten Obstbäumen auf stark wachsenden Hoch- und Halbstammunterlagen stehe meist die Entwicklung einer gut ausgebildeten und ausgereiften Frucht und eines gesunden, vitalen und stabilen Baumes gleichermaßen im Fokus. Der Experte stimmte dem Vorsitzenden zu:“ Es  sind viele Dinge zu beachten, um den Schnitt für Früchte und Obstbaum gleichermaßen positiv zu gestalten, wobei weniger oft mehr ist. Voraussetzung sei das Verwenden von scharfen Qualitätswerkzeugen, wie einer Säge, einer Schere und einem Messer, mit denen sich glatte gut heilende Schnitte bewerkstelligen lassen. Bevor man schneidet, sei für jeden einzelnen Obstbaum eine eigene Strategie erforderlich. Denn der Baum sollte möglichst wenig  verletzt werden und die Früchte trotzdem Licht, Sonne und  Luft erhalten. Deshalb sei der Pflanzschnitt wichtig, der dem frisch eingepflanzten Bäumchen bereits seine Form gibt. Der Landschaftspfleger betonte, dass er die  pyramidenähnliche Form bevorzuge, weil sie die natürliche Baumentwicklung berücksichtige. Beim späteren Erziehungsschnitt würde diese Struktur konsequent weiterverfolgt. Der Vorteil sei, dass beim jungen Baum die Schnitte noch klein und die Verletzungen geringfügig seien. Von der Theorie zur Praxis: Rößner führte zur Veranschaulichung bei einigen Bäumchen Erziehungsschnitte mit einer stabilen Pyramidenform durch. Er wagte sich aber auch an alte Bäume. Bei Biotopbäumen, die bereits vom Specht gezimmerte Bruthöhlen für Singvögel aufweisen, schnitt er sehr wenig und nur mit dem Ziel, den Zusammenbruch der Bäume hinauszuzögern. Denn diese Bäume seien für die Natur sehr wertvoll und müssten unbedingt erhalten bleiben. Noch vitale Obstbäume erhielten einen naturnahen Erhaltungsschnitt. Dabei  ging der Fachmann  nach dem traditionellen Schnittgrundsatz vor: Zuerst die dürren Äste, dann die kranken und solche, die sich reiben. „Mit dem Baumschnitt und dem Schnittzeitpunkt lässt sich so manche Entwicklung steuern“, erklärte der Experte. So könne man einen hohen Fruchtansatz  aber auch ein höheres Baumwachstum fördern. Die begeisterten Teilnehmer waren sich nach dem zweistündigen Kurs einig: Der richtige Schnitt zur richtigen Zeit, mit Augenmaß und System, kann die Vitalität der Obstbäume stärken und den Früchten zu einem gesunden Wachstum verhelfen.

 


BN Neujahreswanderung im Zeichen des Hochwassers

07.01.2018: Unsere geplante Neujahrswanderung in die Volkacher und Nordheimer Au fiel 2018 buchstäblich ins Wasser. Weite Gebiete der Auenlandschaft waren überflutet und unzugänglich. Unser Vorsitzender Willi Freibott führte die 21 Naturinteressierten stattdessen durch die Astheimer Weinberge zur Vogelsburg, einer der höchsten Aussichtspunkte der Mainschleife und ein stark frequentiertes Ausflugsziel. Der Ausblick über die entstandene Seenlandschaft war an diesem Tag für alle überwältigend. Das Hochwasser bot aber auch reichlich Gesprächsstoff. Für unseren  Ehrenvorsitzenden Hans Schneider zeigt das Überschwemmungsgebiet deutlich, dass unsere Vorfahren an der Mainschleife vernünftig gehandelt haben und bisher kaum Bebauung im Außenbereich zuließen. Denn gerade in unserer eher regenarmen Heimat vergesse man schnell, dass starke, in kurzer Zeit anfallende Regenmengen viel Raum bräuchten, um die Schäden gering zu halten. Die Au-Landschaften am Main seien prädestiniert, um einen natürlichen Hochwasserschutz zu gewährleisten. Die Flutwellen würden verlangsamt, das Wasser könne sich ausbreiten und im Boden versickern. Wichtig dabei sei, dass der Boden weder verdichtet oder versiegelt, noch gedüngt und gespritzt wurde. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass unser Trinkwasserschutz Schaden erleiden könnte. Die Naturfreunde waren sich einig, dass die Au als natürlicher Hochwasserschutz zeitgemäß und vernünftig sei. Letztlich sei es viel teurer, technischen Hochwasserschutz zu betreiben, als die Au mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Denn eins sei sicher: Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser.