Gemeinsam für den Erhalt der Natur!
Das Thema „Landschaftsgestaltung im Einklang von Ökonomie und Ökologie“ stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung 2024 des Bund Naturschutz Volkach. Die Vorsitzende Gerda Hartner freute sich, dass der Altbürgermeister der Kommune Schwebheim Hans Fischer bereit war, von seiner ökologischen Flurbereinigung, die er in seiner Amtszeit durchgeführt hat, zu berichten. Fischer schilderte die Ausgangssituation: „Es gab kaum natürliche Strukturen, wie Hecken und jeder Quadratmeter in der Flur wurde bewirtschaftet.“ Ihm sei klar gewesen, dass Natur Platz braucht und dass sich möglichst jeder im Ort für eine Veränderung erwärmen sollte. Und als Realist habe er gewusst, dass ein solches Vorhaben ausreichend Finanzmittel benötigt. Und dann ging der Altbürgermeister mit viel Fingerspitzengefühl ans Werk. Die Kommune kaufte Flächen auf, tauschte Flächen mit Landwirten, legte Flächen zusammen, pflanzte Hecken und Bäume an Gräben, vernetzte die neugeschaffenen natürlichen Strukturen in der Landschaft. Dass das Vorhaben Erfolg hatte, führte Fischer darauf zurück, dass er mit jedem Landwirt individuell gesprochen habe und dessen Probleme und Wünsche kannte. „Natur gedeiht auch auf keinem guten Boden“ betonte Fischer. Warum also nicht eine kleinere Fläche mit gutem Boden gegen eine größere mit magerem Boden tauschen? Warum nicht eine Maschine kaufen, von der Kommune und Landwirte gleichermaßen profitieren? Der Altbürgermeister ist überzeugt: Jeder wurde mitgenommen. Alle sind begeistert oder haben zumindest Zustimmung signalisiert. Sein Ziel, gemeinsam für den Erhalt der Natur zu sorgen, ist heute zu sehen.
Gerda Hartner pflichtete den Worten bei und betonte, wie wichtig gemeinsames Handeln beim Einsatz für die Natur ist. Bei den Aktionen 2024, mit dem Ziel wachstumsschwache und hochspezialisierte Pflanzen, wie die Silberdistel gegen die wachstumsstarke Konkurrenz, wie Ginster oder Lupinen zu schützen, hätten zahlreiche Naturinteressierte unterstützt. Auch bei dem Einsatz des BN für den Erhalt des Naturschutzgebietes Dürringswasen Astheim gegen eine angrenzende Wohnbebauung oder bei dem Widerstand gegen einen übermäßigen Sand,- und Kiesabbau an der Mainschleife hätten viele Menschen die Naturschützer gestärkt. Hartner berichtete von den 17 Veranstaltungen und Exkursionen, die die BN Ortsgruppe Volkach im Jahr 2024 organisiert und eine gute Resonanz gefunden hat. Nach dem Ausblick von Aktivitäten im nächsten Jahr wurde aus dem Kreis der Anwesenden die Rodung der Natur am Baggersee (Berzsee gegenüber der Fa. Bosch- Rexroth) durch den neuen Investor angesprochen. Es wurde die Vermutung geäußert, dass dort wegen der umfassenden Rodung wahrscheinlich ein Baugebiet entstehen soll. Gerda Hartner betonte, dass es für dieses Gebiet keinen Bebauungsplan und ihres Wissens keine Bauanträge gibt. Außerdem seien Ausgleichsflächen betroffen und das Gebiet soll mit Altlasten behaftet sein: Reste der Basaltwollfabrikation und Quecksilber aus den frühen 80iger Jahren und ganze Autos im See versenkt. Aber auch wenn nicht gebaut werde, sei der Schaden für die Natur schon eingetreten. Die Grasnarbe und die Krautschicht seien schon entfernt. Nach eingehender Diskussion waren sich die meisten einig: Gleichgültig, was letztendlich daraus wird, die Natur, die frühere Verletzungen vielleicht überdeckt hat, zieht den Kürzeren. Trotzdem wurde die Absicht geäußert, die Entwicklung des Gebiets im Auge zu behalten. Die Vorsitzende dankte dem Volkacher Bürgermeister Heiko Bäuerlein für seine Grußworte und den 31 anwesenden Naturinteressierten für ihr Engagement.
Gerda Hartner